Martin Kießling - Ferdinandstraße

Der Grundstück in der Ferdinandstraße gehörte zu den wenigen verfügbaren innerstädtischen Bauplätzen. Die Vorzüge des Bauplatzes waren die Nähe zum Bahnhof und die hohe Lage über dem Odertal. Kießling monierte, welche architektonische Chance in der Vergangenheit hier verpasst wurde, in dem man eine schnurgerade Straße den Berg hinauf baute. Der Höhenunterschied der Ferdinandstraße beträgt 30 m bei einer Länge von wenig mehr als 100 m. Das neue Haus versuchte nun in diese "gemütslose" Straße einen "Anflug von Wärme" hineinzutragen. "Wenn auch der Straßenfront kaum anders Mittel zur Verfügung standen, als durch eine liebreich behandelte Fassade das finstere Gegenüber ein wenig aufzuhellen, so war es wenigstens der Gartenseite vorbehalten, hässliche Fronten zu verdecken und dem höchsten Punkt der Straße einen ansehnlichen Abschluss zu geben". Die Bewohner des Hauses werden die Nöte des Architekten kaum nachvollziehen können, sondern aus Fenstern der Gartenseite die prachtvolle Aussicht über das Odertal genießen.
Die Straße wurde nach Ferdinand Schindler benannt, welcher in der angrenzenden Gubener Straße eine Weißbierbrauerei betrieb.