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„Warum wandern wir auf einer Straße!?“ – und andere große Mysterien der Routenführung

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„Warum wandern wir auf einer Straße!?“ – und andere große Mysterien der Routenführung

„Warum wandern wir auf einer Straße!?“ – und andere große Mysterien der Routenführung

2. August 2023

Ja, es stimmt: komoot macht das Planen großartiger Abenteuer super einfach. Aber mal ganz ehrlich, ab und zu ist die vorgeschlagene Routenführung doch etwas, ähm … seltsam? Vielleicht wurdest du unterwegs auch schon mal von der Strecke überrascht und hast dich gefragt: Warum hat mich komoot hier auf eine Schotterstraße geschickt, obwohl ich doch „Rennrad“ ausgewählt habe? Warum wählt die Routenführung nicht den offiziellen Weg, obwohl der ganz in der Nähe liegt? Und warum werden wir eine Landstraße entlang geleitet – wir hatten doch eine gemütliche Familienradtour geplant?!

Normalerweise passieren Dinge nicht ohne Grund. Deshalb hat sich unsere Autorin Lupe und Detektivmütze geschnappt und sich mit dem komoot Routing-Team zusammengesetzt, um die Mysterien der Routenberechnung zu entschlüsseln – und dir so beim Planen noch fantastischerer Abenteuer zu helfen.

Also, warum hat komoot diesen Rennradfahrer auf eine Schotterstrecke geschickt?

Nun, mehrere Gründe sind möglich. Vielleicht war es eine stark befahrene Straße mit hohem Tempolimit. Möglicherweise war die Straße tatsächlich einwandfrei, aber in OpenStreetMap (OSM, wir erklären das gleich genauer) einfach falsch gekennzeichnet. Oder es war ein absoluter Rennrad-Traum aus herrlich glattem Asphalt – der allerdings die Strecke mit über 20 % Steigung oder 100 Extra-Kilometern „bereichert“ hätte.

Woher weiß komoot denn, dass jemand nicht doch gern einen 100-Kilometer-Umweg auf Traum-Asphalt fahren möchte?

Gar nicht. Aber der komoot Algorithmus muss eine Route zwischen Punkt A und Punkt B wählen – und diese Wahl trifft er auf Basis der verfügbaren Informationen. Der Algorithmus wägt alle Optionen ab und versucht, unter den gegebenen Bedingungen die perfekte Route zu berechnen.

Und welche Bedingungen sind das genau?

Die Informationen, die du komoot gibst, die Wahl deiner Sportart und das Feedback, das wir bei den Tests unterschiedlicher Algorithmus-Versionen sammeln. Wenn die Routenführung also Rennradstrecken mit 20-%-Steigungen erstellt, dann erfahren wir von der Community meist recht schnell, dass das nicht so richtig viel Spaß macht. Mit diesen Rückmeldungen können wir den Algorithmus weiter verbessern.

Verstehe. Ich habe neulich erst versucht, eine 12%ige Steigung zu fahren, das war schon anstrengend genug. Allerdings kenne ich auch Radbegeisterte, die die längere Strecke der Abkürzung vorziehen würden …

In der Standardeinstellung wählt der Algorithmus immer die kürzeste, bequemste Route – wir möchten es schließlich allen möglichst leicht machen, Abenteuer zu erleben. Für größere Herausforderungen lässt sich von hier an jede Route ganz einfach anpassen – mit weiteren Wegpunkten, mit Streckenverlängerungen oder mit zusätzlichen Highlights, um besondere Orte in die Route einzubinden.

Dann wurde ich beim Wandern also weg von der offiziellen Route geleitet, weil die „nicht-offizielle“ Route kürzer war?

Ja, gut möglich. Vielleicht wurde ein Abschnitt der offiziellen Route durch einen Abschnitt einer anderen offiziellen Route ersetzt, um die Gesamtstrecke zu verkürzen. Auch könnten die OSM-Bezeichnungen nicht mit dem übereinstimmen, was du auf der Karte siehst. Was wie ein Schotterweg aussieht, könnte von den OSM-Freiwilligen als Privatweg markiert worden sein. Um die Route zu verkürzen und diesen „Privatweg“ zu umgehen, wird dann die offizielle Route geändert.

„Privatweg“ ... Was heißt das genau?

„Privatweg“ ist eine typische OSM-(OpenStreetMap-)Bezeichnung. Das Problem ist nur: Diese Definitionen sind manchmal recht vage. Es könnte sich also um ein echtes Privatgrundstück handeln (und dir kommt dort sofort ein Bauer mit Mistgabel entgegengerannt) oder lediglich um eine Straße, für die die örtliche Müllabfuhr nicht zuständig ist. Die verfügbaren OSM-Daten verraten uns leider nicht immer alle Details. Das gilt auch für sogenannte „Barrieren“: Das können kleine Poller sein, die motorisierten Durchgangsverkehr verhindern sollen, oder eine massive, meterhohe Betonmauer – oder irgendetwas dazwischen.

Da ihr es jetzt bereits fünfmal erwähnt habt: Was bedeutet OSM genau?

OpenStreetMap. Dies sind die Open-Source-Kartendaten, die wir für alle komoot Karten verwenden. Sie werden von Freiwilligen auf dem neuesten Stand gehalten – und die leisten im Allgemeinen fantastische Arbeit. Aber das System ist nicht komplett perfekt. Nicht selten werden einem Wanderweg falsche SAC-(Schweizer Alpen-Club-)Bewertungen zugewiesen. Oder ein Oberflächentyp wird als „verdichteter Schotter“ gekennzeichnet, während die meisten ihn als „steinig“ beschreiben würden. Deshalb ist es so sinnvoll, deine Route anzupassen: Funktionen wie Trail View sind dabei praktisch, da du die Fotos der Route mit deinen eigenen Erwartungen abgleichen kannst.

Okay, also dieses ganze Routing klingt nach einem echten Balanceakt. Alle verfügbaren Daten über eine Strecke werden abgewogen und mit dem abgeglichen, was über die Vorlieben der Community bekannt ist?

Ganz genau! Jedes Mal, wenn komoot eine Route für dich erstellt, werden dafür alle verfügbaren OSM- und Höhendaten berücksichtigt und metergenau Oberflächentypen und Schwierigkeitsgrade zugewiesen. Alle Faktoren werden dann zusätzlich individuell gewichtet – anhand deiner gewählten Sportart zum Beispiel: Planst du eine entspannte Familienradtour, wird der Oberflächentyp weniger wichtig; du bist ja nicht wie beim Rennradfahren auf glatten Asphalt angewiesen. Dieser feine Balanceakt ist auch der Grund, warum der Algorithmus manchmal „seltsame Entscheidungen“ trifft.

„Seltsame Entscheidungen“ heißt dann: Die Familie wird auf ihrer Radtour statt auf einen ruhigen Schotterweg auf eine belebte Straße geschickt?

Ja, so in der Art … Erinnerst du dich an die etwas vagen OSM-Bezeichnungen? Der Schotterweg könnte dort als „Barriere“ gelabelt worden sein. In der echten, dreidimensionalen Welt erkennt man diese „Barriere“ schnell als kleines Gatter, das man einfach öffnen und hinter sich wieder schließen kann. In der 2D-Kartenwelt allerdings müssen wir rätseln, ob es sich nur um ein Gatter handelt oder um eine drei Meter hohe Betonmauer. Daher gehen wir auf Nummer sicher – und leiten dich lieber entlang der Straße.

Aha, so langsam ergibt das alles Sinn. Gibt es denn eine Möglichkeit, diesen seltsamen Routenberechnungen entgegenzuwirken?

Ja, bedenk zunächst, dass der Algorithmus keine menschliche Intuition besitzt. Feinheiten in den Daten können also übersehen werden. Wir arbeiten ständig an Verbesserungen und haben bereits viele Features eingebaut, die die Karten praktischer und die Routenführung lebensnaher machen. Nutze die vorgeschlagene Strecke einfach als Ausgangspunkt, um eine für dich (deine Fähigkeiten, deine Erfahrungen und deine Ziele) perfekte Route zu finden. Trail View und Highlights helfen dir dabei, dein Abenteuer genauer und individueller zu planen. Mit unterschiedlichen Kartenansichten (z. B. der Satellitenansicht) bekommst du außerdem eine bessere Vorstellung vom Gelände. Und sollte einmal eine Routen-Warnung auftauchen: Nimm sie ernst und schau etwas genauer hin!

Generell gilt: Jede komoot Route wird noch besser, wenn du ihr eine kleine persönliche Note hinzufügst. Nimm dir ein bisschen Zeit, um deine Strecke zu überprüfen und sie dann ganz nach deinem Geschmack und an deine Fähigkeiten anzupassen.

Danke für die tollen Einblicke!

Möchtest du den Abenteuern unseres Routen-Teams auf komoot folgen? Dann los: Sean ist begeisterter Trailrunner, Marko erkundet Slowenien entspannt mit seinem Liegerad und Martin liebt Wanderungen durch die Niederlande und anderswo.

Am besten probierst du ihre Tipps (und ihre großartige Arbeit) gleich selbst aus, indem du eine Route planst. Noch ausführlichere Informationen zur Routenplanung findest du auch im Adventure-Hub:

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